©Nutzung des Abbildes der Chemnitzer Esse mit Genehmigung der eins

Hommingberger Gepardenforelle

Ein Experiment, um Google zu verstehen

Die Hommingberger Gepardenforelle ist eine Fischart, die es nicht gibt und nie gab und trotzdem bei Wikipedia referiert ist. Wie kommt das?

Das Experiment startete 2005. Die Computerzeitschrift c´t rief einen Suchmaschinenoptimierungs-Wettbewerb aus. Ziel war, an den zwei Stichtagen 15.05.2005 und 15.12.2005 jeweils um 11:00 Uhr die beste Position in den Suchmaschinen Google, Yahoo, MSN und Seekport zu belegen. Damit sollte ein Einblick in die Rankingmechanismen der Suchdienste und aktuelle Trends der Optimierung – legitime wie unerwünschte – ermöglicht werden.

Der Begriff „Hommingberger Gepardenforelle“ wurde gewählt, weil es weder einen Ort Hommingberg noch eine Gepardenforelle gibt und somit die Suchmaschinen dazu vor dem Beginn des Wettbewerbes keine Treffer lieferten.

Die Strategien zum Gewinnen des Wettbewerbs waren vielfältig. So wurden Blogs und Webseiten gebaut, Links ausgetauscht, Pressemitteilungen veröffentlicht und ein Poetry-Slam-Wettbewerb erfunden. Vor allem Webseiten mit hochwertigen Inhalten waren erfolgreich. Unter den ersten Plätzen fanden sich etablierte Websites, die ihren schon vorher hohen Bekanntheitsgrad gewinnbringend einsetzen konnten. Andere stellten (notwendigerweise erfundene) Geschichten auf ihren Webseiten vor, auch bebilderte Sichtungen, Züchtungserfolge, Videos und Webcams. Webseiten mit den Zielbegriffen in der Domäne wurden bevorzugt von den Suchmaschinen aufgegriffen. Viele Teilnehmer konzentrierten sich auf den Austausch von Links und Backlinks – eine mäßig erfolgreiche Strategie, sofern nicht auch viel ansprechender Inhalt vorhanden war. Die Aufmerksamkeit der Medien und der Internetnutzer erlangte für manche Firmen so große Bedeutung, dass sogar bezahlte Anzeigen in Google-Adwords erschienen und andere Geld für Backlinks anboten.

Googeln Sie doch einmal nach diesem Begriff. Die Forelle ist auch heute noch in der digitalen Welt vorhanden. Das Internet vergisst nie.

Auch auf unsere Website verbirgt sich irgendwo der Begriff. Haben Sie ihn schon gefunden?